Fulda
Mit einer Vernissage in der Galerie 21 in Fulda wurde am Samstag eine besondere Fotoausstellung von Katrin Büchel eröffnet. Die Arbeiten der seit fünfzehn Jahren im Fuldaer Raum lebenden Foto- und Filmschaffenden zeigen auf gut einem Dutzend Bildern verschiedene Ansichten aus Fulda und Umgebung.
Von unserem Mitarbeiter Frank Neidel
Das Fotokunst kein vermeintliches Abbild der Realität mehr zum Ziel hat, sondern mittels Rekombination von Aspekten der Realität neue Wahrnehmungsperspektiven und Begriffsbilder zu schaffen in der Lage ist, wird durch die Arbeiten Katrin Büchels einmal mehr deutlich.
Die Künstlerin hat mit Hilfe der fotografischen Technik der Doppelbelichtung immer zwei bis drei Fotos übereinandergelegt. Durch diese Schichtungen im Bild entstehen neue Wahrnehmungen altbekannter Motive. Zumeist sind es Kombinationen aus wohlbekannter Fuldaer Architektur und Natureindrücken, die von Büchel zusammengeführt werden. Bei ihrer Motivwahl lässt sich die Künstlerin von ihrer visuell-emotionalen Intuition leiten. Durch die im Wesentlichen unkontrollierbare Aufnahmetechnik der Doppelbelichtung ist das Endprodukt eine Kombination aus emotionaler Reaktion und intuitivem Zufall. Büchel verfolgt nicht den Ansatz, gegensätzliche Motive gegenüberzustellen. Die mehrfachbelichteten Bilder bewegen sich vielmehr in einem symbiotischen Spannungsfeld als Ausdruck eines emotionalen Abbildes.
Jedes der zwischen Ende 2014 und Anfang 2015 entstandenen Bilder ist durch einen sensiblen und liebevollen Blick auf die Stadt Fulda geprägt. Es ist eine letzte Hommage an die nunmehr ehemalige Heimat von Katrin Büchel. Seit diesem Jahr in Berlin lebend, wird sie sich fortan der künstlerischen Verarbeitung des DDR-Unrechtsstaates widmen.
Katrin Büchels Stadtansichten aus Fulda sind bis zum 15. Januar in der Galerie 21 zu sehen und auch käuflich zu erwerben.
|