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Vernissage in Kleinsassen
(FZ 18.Mai 2006)

 
„Brocado Abierto“: Gertraut Fuchs-Gerhart stellt aus
 
„Brocado Abierto“ ist eine Ausstellung im Atelier der Kunststation Kleinsassen betitelt, die am Sonntag, 21. Mai, um 11 Uhr eröffnet wird. Die Schau vereint Textilobjekte von Gertraut Fuchs-Gerhart.

Die gebürtige Fuldaerin, die heute in München und am Walchensee lebt und arbeitet, begann ihre künstlerische Ausbildung Mitte der 50er Jahre mit Abendkursen bei Oswald Pejas und Rudolf Kubesch, besuchte später die Werkkunstschule – heute Hochschule für Gestaltung – in Offenbach und schloss mit dem Diplom in Grafikdesign und Textilgestaltung ab. Von 1958 bis 1973 gehörte sie zum Jungen Kunstkreis (Juku) Fulda, unterhielt von 1962 bis 1970 eine Ateliergemeinschaft mit Ingrid Wolf und widmete sich vor allem der Gestaltung von Kinder- und Jugendbüchern, die in namhaften Verlagen erschienen sind.

In den 60er Jahren absolvierte sie zudem ein Abendstudium bei dem Bildhauer Wolfgang Müller in Frankfurt, beteiligte sich seit 1967 an internationalen Wettbewerben und Ausstellungen in den Bereichen Skulptur und Illustration. Neben diversen Lehrtätigkeiten, der Kunsterziehung von Kindern und dem eigenen künstlerischen Schaffen installierte sie Anfang der 90er Jahre die Inter-Regio-Galerie der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn in Berlin, nahm 1999 an der Juku-Ausstellung im Vonderau-Museum Fulda teil und reiste ein Jahr später zum ersten Mal nach Mexiko, wo sie sich 2001 an einer Ausstellung in Oaxaca beteiligte.

Nach Stationen in Mexiko und Italien ist ihre um neue Arbeiten ergänzte Schau „Brocado Abierto“ nun auch in Kleinsassen zu sehen. „Brocado“, so die Künstlerin, meine ein kulturelles und künstlerisches Territorium. Der Zusatz „Abierto“ weise auf einen unbegrenzten Gestaltungsfreiraum hin. Während ihrer Aufenthalte in Mexiko ließ sich Gertraut Fuchs-Gerhart von der Stick- und Webkunst der Indiofrauen inspirieren. Sie integrierte in ihre Arbeiten textile Fundstücke speziell aus der Region Oaxaca, deren symbolträchtige Ornamentik und Farbgebung in ihren gezeigten Kreationen bestimmend bleiben – Textilobjekte, die Spuren und Zeichen der prähistorischen Kultur in die Gegenwart transportieren und nach Werten und Traditionen fragen. Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen der Journalist Professor Dieter Kronzucker und der Ethnologe Professor Matthias Samuel Laubscher von der Ludwig-Maximilians-Universität München.
 

Fuldaer Zeitung 18.05.2006