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Förderkreis Galerie 21 e.V.
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Die Gebrochenheit der Welt
(Fuldaer Zeitung, 07.09.2006)

 
Ausstellung mit Werken von Robert Sturm in der Galerie 21
FULDA Robert Sturm gehört zu den international bekanntesten Künstlern, die in der osthessischen Region beheimatet waren: Von seinem Atelier in Dipperz gingen mitbedeutenden Ausstellungen seiner Skulpturen und Grafiken in den großen Museen europaweit Impulse aus von einem Werk, das der 1994 verstorbene Künstler selbst so charakterisiert hat: „Wie ein roter Faden zieht sich die Auseinandersetzung mit dem Fragmentarischen durch alle Stationen meines Schaffens. Fragmentarisches kann Prinzip und Idee sein. Das Fragment gibt Spielraum im Denken und Fühlen des Betrachters. Das Fragment ist für mich Zeichen für die Gebrochenheit der Welt, in der wir leben.“ Dazu gehörte für Sturm auch das Wohnen im Fulda-Gap, Symbol für eine potenzielle Einmarschschneise und Panzerabwehrzone des Kalten Krieges. Gewiss ist die eigene Interpretation des Verstorbenen eine Hilfe, sich den Kunstwerk zu nähern, die jetzt in der Galerie 21 in der Von-Schildeck-Straße-2l (Trüffel, Weine und Delikatessen) ausgestellt werden. Die verkäuflichen Arbeiten stammen aus dem. Besitz der Frau des Künstlers, Ute Sturm-Joehrens und seiner Söhne Jan und Jörg. Sie entstanden in der Zeit von 1968 bis 1993 und geben einen schlaglichtartigen Überblick der wichtigsten Schaffensperioden des Künstlers. In diese Zeit fallen auch die Bedeutendsten Lehraufträge Sturms an Universitäten und Akademien in Europa und im Nahen Osten, darunter in Genf, Kecskemet und Haifa. Ausstellungen in Paris, Zürich, Seoul, Oslo, Athen, Bologna und in vielen deutschen Städten trugen zum Bekanntheitsgrad von Sturm bei. Während die Skulpturen sich im Garten der Fuldaer Galerie 21 finden und immer wieder das Motiv menschlicher Köpfe und Torsi aufgreifen, wird der Betrachter mit dem farbigen Grafiken, darunter vor allem Tuschpinselzeichnungen, im Treppenhaus der „Trüffel“ konfrontiert. Beide Orte werden den Arbeiten gerecht: Im Freien zeige erst die unterschiedlichen Lichteinfälle die Vielfalt der Fragmente und lassen immer neue Interpretationen der Arbeiten zu. Die Treppe der Galerie ist zugleich Symbol für die aufstrebende Entwicklung des Künstlers, die in den Grafiken sichtbar wird. Sturms Werke sind gewiss keine sich anbiedernde Kunst, die einfach zu konsumieren ist, aber die Schau ist wichtiges Zeugnis eines Künstlers, der weit über den Fuldaer Raum hinaus gewirkt und in der Fachwelt höchste Annerkennung erfahren hat. Die Ausstellung wurde am Samstag in der „Trüffel“ mit einer Vernissage eröffnet, bei der Günter Liebau von der gleichnamigen Galerie in Burghaun in das Werk von Robert Sturm einführte. Die Schau kann bis Ende Oktober Dienstags bis Freitags (14 bis 19 Uhr) und Samstags (10 bis 14 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.


Robert Sturm