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Nicht ganz dichter Maler
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Werke von Toni Burghart sind im Delikatessengeschäft Trüffel zu sehen Endlich mal ein Künstler, der sich und die Welt nicht ernst nimmt, mögen die Freunde und Mitglieder des Förderkreises Galerie21 gedacht haben, als sie der Vorsitzende Pedro Herzig in der Trüffel zur Vernissage begrüßte und ihnen Toni Burghart vorstellte, der sich selbst als „Nicht ganz Dichter Ma1er“ bezeichnet. Der gelernte Lithograph wurde 1928 in Nürnberg geboren und hat sich als Grafiker, Maler und mit humoristischen Zeitbetrachtungen in Buchform einen Namen gemacht, der weit über den Nürnberger Raum hinausreicht. Auf der Kunsttreppe des Delikatessengeschäftes Trüffel in der Von-Schildeck-Straße 21 ist eine repräsentative Auswahl seiner Werke bis Ende Dezember zu sehen, darunter zahlreiche Siebdrucke Gouachen, Aquakelle und Acrylmalereien. In seiner mit Zitaten Burgharts unterlegten Einführung charakterisierte der Nürnberger Grafiker Manfred Zeltner den Künstler als vielschichtigen Aphoristiker und wachen Augenmenschen („Unvergesslich liegt die ... Dinx, vor der Pyramide links“). Seine Bilder seien Brücken zwischen Sprach- und Bild-Kunst, Burghart male auch mit Worten: „Ich bin die Regel — sagte die Ausnahme — ich wurde zu oft gemacht, jetzt bin ich die Regel“. Zeltner appellierte an das Publikum, sich ein Werturteil zur Kunst von Toni Burghart zu bilden, weil das auch ein Licht auf die eigene Befindlichkeit werfe: „An der Erleuchtung sind die finstersten Typen interessiert.“ Er warnt davor, das Ziel der Selbsterkenntnis durch die Kunst aus dem Auge zu verlieren: „Wenn der Weg das Ziel ist, ist das Ziel weg“. In der Tat findet der Besucher der Ausstellung Werke, die in ihrer Aussage vieldeutig und eindeutig sind und den Betrachter oft zum Lächeln bringen. Toni Burghart hat schön früh das konservative Publikum von Nürnberg geschockt, weil er typische Dürer-Motive malerisch auf den Arm genommen hat. Obwohl ihm das Zeitgenossen bis heute nicht verzichten, haben, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kulturpreis der Stadt Nürnberg für Malerei und den Preis der Internationalen Grafikausstellung in Ljubljana. Zahleiche Ausstellungen des Künstlers in London, Barcelona, München und Ibiza fanden hohe Akzeptanz. Mit seinem letzten Zitat gibt der 78-jährige Künstler zudem einen nicht ganz hoffnungslosen Ausblick in die eigene Zukunft: „Noch so glanzvoll die Epochen - was bleibt übrig? Kunst und Knochen.“ |