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Förderkreis Galerie 21 e.V.
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Walther und die Erinnerung
(FZ, 03.12.2002)

 




Künstleretiketten haben eine lange Tradition. Georges Braque, Joan Miró, Henry Moore, Pablo Picasso: Die Liste ist nicht nur lang, sie reicht auch bis in die Gegenwart; bis hin zu Franz Erhard Walther, der zum dritten Mal Weinflaschen künstlerisch veredelt hat. Diesmal für das Weingut Schloss Schönborn im Rheingau. Zwanzig seiner Entwürfe sind in diesem Monat in der „Trüffel“ an der Von-Schildeck-Straße in Fulda zu sehen, eine Ausstellung, die von der Wein- und Delikatessenfirma zusammen mit dem Förderverein Galerie 21 initiiert wurde. Der Erlös der zu erwerbenden Exponate kommt einer Dokumentation über den jungen Kunstkreis Fulda zugute.


Die Blätter – Bleistift und Wasserfarbe auf Karton – variieren das, was für den in der Barockstadt geborenen und in Hamburg lebenden Künstler eine Erinnerung an die 50er Jahre ist. Dargestellt ist eine Ateliersituation: Eine schemenhafte Figur steht vor einer Staffelei. „Damals, 1956, einen Atelierraum in Fulda haben zu können, war Luxus“, sagte Walther währende der Präsentation dazu. Doch es ging ihm zu jener Zeit nicht vorrangig um einen reinen Arbeitsraum. Das Atelier war „eine Idee“ und damit Teil seines Kunstprogramms, das den Betrachter als wesentliches Element eines Werkes einbezieht. Insofern lag Walther auch nicht daran, die Situation von einst zu dokumentieren. Bereits auf Fotos aus jenen Jahren habe er posiert und den Raum inszeniert. Mittlerweile sei er „darüber hinaus, wie er betonte, und die Blätter stellten daher eine Rückbesinnung auf die Anfänge dar.
 

Das Motiv des Mannes an der Staffelei spielt mehrere Farbvarianten durch, und auch die für Walther typischen Texte, wesentliche Bestanteile seiner Kunst, verändern sich. Das Bild stammt aus einem Konvolut von arbeiten, mit denen der Künstler vor ein paar Jahren eben jenes Atelier und die damalige Situation hat Revue passieren lassen.
 
Darunter befindet sich auch ein Bild, auf dem Leere Weinflaschen zu sehen sind. Schließt sich da ein Kreis? Der Rebensaft von damals aber war „billigste Sorte“, wie Franz Erhard Walther lachend zugibt.
 
(FZ, 03.12.2002)
 



Franz Erhardt Walther
Franz Erhard Walther (November 2003)
Franz Erhard Walther (November 2002)
Franz Erhard Walther (Dezember 2001)
Franz Erhard Walther (November 1999)
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