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Die Struktur der Welt durchs Objektiv entdeckt
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Das ist eine Fotoausstellung, bei der die Betrachter wissen wo sie dran sind: Kunst und Handwerk verbinden sich bei dem Fotografen Hanns Hemann zu ästhetisch strukturierten Bildern mit kraftvollen Farben, die Emotionen auslösen, Gedanken aktivieren und Erinnerungen wachrufen. Was da im Treppenhaus der Wein- und Delikatesshandlung „Trüffel“ in der Von-Schildeck-Straße vom Fuldaer Förderverein Galerie 21 geschickt an den Wänden platziert wurde, sind keine verquasten und verkrampften Versuche, die Wirklichkeit bis zum Exzess zu verzerren, nur um sich das Adjektiv „künstlerisch“ durch Unverständlichkeit zu erschleichen. Im Gegenteil: der 1943 im Taunus geborene Fotograf aus Leidenschaft sieht die Welt durch seine Objektive wie sie ist. Und die Welt des Hanns Hemann ist schön, sie hat Strukturen, Farben, Formen, Stimmungen. Sie erzählt vom erfüllten Leben eines Reisenden, der die Welt immer wieder neu entdeckt hat, voller Staunen, erfüllt von einer tiefen Ehrfurcht vor der natur und vor fremden Kulturen. Obgleich Hemann Pressefotograf war, zahlreiche Fotoreportagen für Magazine und Zeitungen gemacht hat, ist ihm die Achtung vor der Schönheit der Welt nicht abhanden gekommen. Dennoch sind die Werke nicht kitschig, vielmehr ehrlich, überzeugend und handwerklich perfekt. Hanns Hemann, der heute sein Fotoatelier unter einigen Entbehrungen in der Burg Hohlenfels im Taunus bei Hahnstätten eingerichtet hat, zeigt Motive aus Bali, Sri Lanka, von Djerba, von den Azoren, aus Portugal, Italien, Kanada, Holland, Frankreich, Indien und den USA. Hier wird klar, dass der 58-jährige zu jenen Fotografen gehört, die die Kamera zu den Objekten bringt und nicht umgekehrt. Dabei zeigt sich neben einer unbändigen Neugier auf die Details unserer Welt auch die subtile Fähigkeit, Strukturen der sogenannten toten Materie wie auch der lebenden zu erfassen. Deutlich wird dabei, dass Hemann zu den wenigen Menschen gehört, die begriffen haben, dass es keine „tote“ Materie auf unserer Welt gibt, bestenfalls eine, die sich langsamer verändert als wir und dabei faszinierende Formen entwickelt. Wer sich von den Polarlichtern des Nordens, den verschneiten Wäldern Kanadas, den Sonnenuntergängen Indonesiens, geheimnisvollen Wandschraffuren oder den Steinstrukturen ferner Strände und Inseln verzaubern lassen will, kann das bis zum 8. November, Dienstags bis Donnerstags von 14 bis 19 Uhr, Freitags von 14 bis 20 Uhr und Samstags von 10 bis 14 Uhr im Ausstellungsflur des Delikatessen- und Weinhauses „Trüffel“ in der Von-Schildeck-Straße 21. (FZ, Volker Feuerstein) Hanns Hemann Hanns Hehmann (September 2001) Werke von Hanns Hehmann |
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