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Förderkreis Galerie 21 e.V.
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Galerie Junge Kunst Fulda 1958 eröffnet
(Fuldaer Zeitung, 17. November 2008)

 
Kunstverein und Förderkreis Galerie 21 eröffnen Ausstellung Galerie Junge Kunst Fulda 1958


FULDA „Wenn hier eine Stätte geschaffen wäre, wo Kunst unserer Zeit entstehen und diskutiert werden kann, sind unsere Bemühungen erfolgreich gewesen“, sagte der Künstler Karlfried Staubach 1958 hoffnungsfroh bei der Eröffnung der Galerie Junge Kunst am Fuldaer Gemüsemarkt.

Und tatsächlich kann nach längerer Unterbrechung in der Galerie des Kunstvereins Fulda nun wieder Kunst diskutiert werden. Fast auf die Minute genau 50 Jahre, nachdem die Galerie Junge Kunst feierlich in der Kanalstraße 52 Quartier bezog, eröffnete der stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Karl-Heinrich Ziegler am Samstag im gleichen Haus die Jubiläumsausstellung „Galerie Junge Kunst Fulda 1958“. Mit einem Unterschied: War die Galerie einst im ersten Obergeschoss des Haupthauses angesiedelt, findet die heutige Ausstellung im Hinterhaus statt. Ziegler betonte, dass es den Veranstaltern wichtig gewesen sei, die kraftvolle und junge Kunstavantgarde der Fuldaer Nachkriegszeit zu zeigen. Abschließend stellte Ziegler fest, dass die Entwicklung von Kunst und Kultur der letzten 50 Jahre in Fulda Staubachs „prophetische Worte“ bestätige. Der Förderkreis Galerie 21, erläuterte dessen Vorsitzender Pedro Herzig, verstehe sich – wie der Kunstverein Fulda – in der Tradition des Jungen Kunstkreises (Juku) der sich 1958 gründete. Die Jubelausstellung ist daher ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Vereine. Darüber hinaus seien viele Mitglieder des Förderkreises im Juku gewesen.

Avantgarde der Nachkriegszeit

Ein Mann der ersten Stunde war der Künstler Dieter Ebert. Er berichtete aus den Anfangsjahren des Juku im Nachkriegs-Fulda und würdigte den Einfluss von Karlfried Staubach, der die Meinung vertrat: „Kunst ist immanent in uns vertreten, es sind nur die Mittel nötig.“ Wichtig für die Kunstschaffenden sei die Auseinandersetzung mit dem Umfeld gewesen: „Wie sah die Stadt aus und was bot sie?“ Die Enge des eigenen Zuhauses habe die Künstler geradezu in die Öffentlichkeit getrieben, wobei sie ihre Liebe zu den Gasthöfen, zum Jazz sowie zu außergewöhnlichen Ausflügen und Festen entdeckt hätten. So habe man in einer unkonventionellen Erlebniswelt gelebt. Es sei damals eine arme Zeit gewesen, in der keine bürgerliche Kultur vorhanden gewesen sei. Die eigene freie Kunst sei im Lauf ihrer Entwicklung zu einer Medienkunst geworden, ohnehin hätte man bei den Galerietreffen oft über Tagespolitik diskutiert und ausgedehnte Spaziergänge dazu genutzt Gedanken konsequent bis zum Ende zu denken. Die lebendige Kunstszene habe „ein Stück Geschichte geschaffen“, das nicht vergeht, lobte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU).