Impressum
Förderkreis Galerie 21 e.V.
Postfach 1612
36037 Fulda
Tel. 0152 / 33867678
Eingestreuter Sand, entschrottete Fische und neu Töne
(Fuldaer Zeitung, 07. Juli 2014)
 

fulda Inmitten von Wein und Leckereien wurde am Samstagnachmittag in der Galerie 21 im Haus Trüffel „Wein & Delikates“ eine Ausstellung mit Arbeiten von Bärbel Stückradt-Nikutta und Bernd Haspel eröffnet. Bis Ende August können Besucher hier imposante Gemälde und abstrakte Skulpturen entdecken.

Von unserer Mitarbeiterin Suria Reiche

Wein, Delikatessen und Kunst – drei Dinge, die sich genauso perfekt ergänzen wie die Werke der beiden Fuldaer Bärbel Stückradt-Nikutta und Bernd Haspel. Zwar haben die Skulpturen, die Haspel aus altem Schrott fertigt, und die Gemälde von Stückradt-Nikutta eigentlich nur wenige Gemeinsamkeiten. In der Galerie 21, in der am Samstag mit einer Vernissage die Ausstellung der Beiden eröffnet wurde, ergeben sie jedoch ein kunstvolles Gesamtbild.

Vielleicht auch, weil sie mehr verbindet, als es auf den ersten Blick erahnen lässt. So liegen ihre beruflichen Wurzeln fernab der Kunst in technischeren Metiers. Stückradt-Nikutta ist ausgebildete Maschinenbau-Technikerin, Haspel Kfz-Meister. Was dabei herauskommt, wenn Techniker ihrer Liebe zur Kunst entdecken, können Besucher nun auf der Kunsttreppe und im angrenzenden Skulpturengarten entdecken. Beides erreichen Besucher über den Delikatessen-Laden „Trüffel“. Hier geht es vorbei an Weinen und Leckereien auf die Kunsttreppe.

Dort erwartet den Besucher nach den Gaumenfreuden ein weiteres Feuerwerk für die Sinne. Mal in warmen, kräftigen Farben, mal in kühlen Tönen gehalten, präsentiert Stückradt-Nikutta hier ihre Werke. Inspiriert von Grabzeichen und Höhlenmalereien hat sie Malereien auf die Leinwand gebracht, die vor allem Freunde der Geometrie reizen werden. Doch trotz der klaren, strukturierten Linien wirken ihre Gemälde keinesfalls berechenbar – dafür sind die Farben der Werke viel zu stark und imposant. Strahlendes Rot, funkelndes Gold und edles Silber geben sich die Hand mit von verschiedenen Religionen inspirierten Zeichen. Hier ein Motiv, das an ein Mandala erinnert, dort ein Zeichen, das aus dem Buddhismus stammen könnte. Noch aufregender wird es, wenn die Künstlerin Materialien wie Sand in ihre Bilder einarbeitet.

Einige Schritte weiter – im Skulpturengarten hinter dem Haus – warten die Werke von Bernd Haspel. Aus altem Schrott fertigt er abstrakte Skulpturen, die die Fantasie anregen. So wie der Fisch aus einer alten, ovalen Platte, der der Künstler mithilfe eines Zahnrads als Auge neues Leben eingehaucht hat. Oder das mannshohe Klangobjekt, das je nachdem, wie man die Kugel bewegt, seinen Ton verändert. Das Besondere an Haspels Kunstwerken ist, dass er die Formen der Metallteile, die er auf Schrottplätzen findet, nicht verändert. Sie bleiben, was sie sind – und er gibt ihnen eine neue Bedeutung.

Die Ausstellung ist bis Ende August in der Galerie 21 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis freitags, 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.

fz_070714_BHaspel

fz_070714_BStueckradtNikutta