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Förderkreis Galerie 21 e.V.
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Vielfältige Blickwinkel auf die Barockstadt
(Fuldaer Zeitung, 25 Juni 2008)

 
Sonderausstellung „Hommage an Fulda“ im Vonderaumuseum / Klarheit und Abstraktion
Von Andreas Ungermann


FULDA „Eine Hommage ist die Wertschätzung einer Persönlichkeit“, stellte Fuldas Stadtbaurätin Cornelia Zuschke(parteilos) bei der Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Vonderaumuseum fest. Die Ausstellung trägt den Namen „Hommage an Fulda“ und wurde vom Förderkreis Galerie 21 organisiert. Die Werke verkörperten allerdings, so betonte Zuschke, eine Wertschätzung der Stadt. Sie dankte dem Förderkreis für die Idee und die Initiative zu der Ausstellung, an der sich 21 Künstler aus Deutschland, ein Großteil davon aus der Region, und als besonderer Gast Itai Nyama aus Simbabwe beteiligen. Ganz unterschiedlich sind die Darstellungsformen, Blickwinkel und Interpretationen der Stadt, die von Malern, Bildhauern und Fotografen gestaltet wurden. Dafür dankte Zuschke mit den Worten, das es gelungen sei, das Substanzielle einzufangen. Die unterschiedlichen Blickwinkel gingen über das Vertraute hinaus. So sei etwas Echtes und Bleibendes entstanden Außergewöhnlich und über das Vertraute hinaus gehen Motivwahl, Farbgebung oder auch die Nachbearbeitung der Fotografien. Die Palette der Werke reicht vom realen Foto bis zum abstrakten Ausdruck, der dem Betrachter die Interpretation weitgehend offen lässt. Einige der Künstler haben Fulda klar erkennbar erfasst, während andere mit Werken wie „Barockgeist“ hinter die Kulissen der Stadt schauen. Aber Kunst regt alle Sinne an auch diese Kulissen oder besser gesagt die Konturen der Stadt ziehen sich quer durch die Ausstellung ob farbenprächtig oder in der dezenten, abstrakten Betrachtung. Als Festredner bei der Eröffnung, die musikalisch von George Wagner an der Gitarre und Gerhard Klink am Kontrabass mit sonnigen Jazzklängen gestaltet wurde, sprach Dr. Harri Berndt von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er würdigte in besonderer Weise das Engagement des Förderkreises Galerie 21, der fast auf den Tag genau vor acht Jahren gegründet wurde. Der Förderkreis, der in der Tradition des von 1958 bis 1972 bestehenden Jungen-Kunstkreises Fulda stehe, biete jungen Künstlern eine Startchance, sagte Berndt. Damit schloss er sich Zuschke an, die zuvor hervorgehoben hatte, dass der Förderkreis Raum und Möglichkeit für die Kunst schaffe. Berndt stellte die Frage: „Was bewirkt Kunst?“ Seine eigene Antwort war ein Zitat des Managers und Kunstmäzens Walther Zügel: „ Die bildende Kunst regt alle unsere Sinne an. Sie lehrt uns sehen, das genaue Hinschauen. Sie aktiviert unsere Fantasie, sie weckt unsere Emotion, sie macht Freude und provoziert.“ All dies tun die Werke in der Hommage an Fulda tatsächlich. Berndt schloss mit der Metapher von Jean Paul: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens.“ Mit einem guten Tropfen lasse sich das Brot besser kauen und könne zu einem wahren Genuss werden.